Warrior Cats 7-3 - Schleier aus Schatten by Hunter Erin

Warrior Cats 7-3 - Schleier aus Schatten by Hunter Erin

Autor:Hunter, Erin
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Testbuch, spezielle Tests
ISBN: 978-3-593-41234-5
Herausgeber: Beltz & Gelberg
veröffentlicht: 2015-09-14T22:00:00+00:00


12. KAPITEL

Stachelfrost stand im Eingang zum Anführerbau auf der Hochnase und starrte auf den lethargischen falschen Brombeerstern in seinem Nest. Die Sonne stand hoch über den Bäumen am Rand des Felsenkessels und doch hatte sich der Schwindler seit Sonnenaufgang kaum bewegt.

»Du solltest vielleicht jetzt aufstehen«, schlug Stachelfrost vor. »Draußen wartet eine Jagdpatrouille auf deine Befehle und mehrere Krieger wollen mit dir über die Grenzmarkierungen sprechen. Außerdem …«

Brombeerstern schaute sie irritiert an. »Was miaust du denn da?«, brummelte er. Dann hob er träge eine Pfote und winkte ab. »Beerennase soll sich darum kümmern«, murmelte er. »Mich interessiert das alles nicht. Wie denn auch? Eichhornschweif ist tot und ich bin daran schuld. Wenn ich sie nicht in die Verbannung geschickt hätte …«

Ein winziger Hoffnungsschimmer erwachte in Stachelfrost, und sie fragte sich, ob der Eindringling seine Meinung geändert haben könnte. »Wenn du dir das mit den Verbannten noch einmal überlegen willst«, hob sie zögernd an, »ist es vermutlich noch nicht zu spät, um die anderen zu finden.«

Brombeerstern stöhnte nur, wandte den Blick ab, schloss die Augen und machte mit hängenden Schnurrhaaren ein schmerzverzerrtes Gesicht. Stachelfrost fragte sich, ob er sie überhaupt gehört hatte. Dann steckte er mit einem erbärmlichen Maunzen die Schnauze in die Farnwedel in seinem Nest.

Er sah so elend aus, dass Stachelfrost einen Anflug von Mitgefühl nicht unterdrücken konnte. Für einen Moment war sie versucht, ihm zu sagen, dass Eichhornschweif in Wahrheit gar nicht tot war, sondern nur nicht gefunden werden wollte. Aber das würde alle Anstrengungen zunichtemachen. Es würde alle übrigen verstoßenen Katzen gefährden, ermahnte sie sich. Und mich auch, weil damit bewiesen wäre, dass ich ihn belogen haben. Sie ließ die Versuchung fallen und schwieg.

Einige Herzschläge lang blieb sie reglos stehen, musterte die jämmerliche Gestalt, die ihr Anführer sein sollte. Dann nahm ein Plan in ihrem Kopf langsam Gestalt an.

»Du solltest Eichhornschweifs Tod nicht nur als Strafe sehen«, hob sie an, »sondern dafür sorgen, dass sie nicht umsonst gestorben ist.«

Brombeerstern hob den Kopf und spähte misstrauisch zu ihr hinüber. »Was soll das denn heißen?«, krächzte er.

»Du weißt, dass Eichhornschweif eine gute Katze war«, erklärte ihm Stachelfrost. »Selbst wenn es hieß, dass sie das Gesetz der Krieger gebrochen hat. Es ist nicht zu spät, um den Dingen eine Wendung zu geben, sie wieder in Ordnung zu bringen. Zum Gedenken an Eichhornschweif könntest du dein Versprechen erneuern, den DonnerClan zum stärksten und erfolgreichsten Clan zu machen. Und zwar, indem du deinen loyalen Kriegern vertraust.«

Brombeerstern verengte die Augen. »Meinen loyalen Kriegern«, wiederholte er. Stachelfrost glaubte, ein Licht in den Tiefen seiner Bernsteinaugen leuchten zu sehen. Ihr Herz stockte, und für einen Augenblick wagte sie kaum zu atmen, aus Angst, er würde sie für ihre Forschheit bestrafen. Es steht mir nicht zu, einem Anführer Ratschläge zu geben!

Aber noch bevor Brombeerstern etwas sagen konnte, wurden Pfotenschritte auf der Hochnase hörbar, und Erlenherz schlüpfte in den Bau. Stachelfrost zitterte vor Dankbarkeit, denn mit dem Auftauchen der Heilerkatze fühlte sie sich nicht mehr bedroht.

»Du wolltest mich sprechen?«, fragte Erlenherz, seine Augen wanderten neugierig von Brombeerstern zu Stachelfrost.



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